In dem Augenblick, wo man erfährt, dass man ein Baby bekommt, dass nicht lebensfähig sein wird, kann erstmal das Ende der Welt bedeuten. Zumindest war es für mich so und ich glaube es geht ganz vielen Menschen da draußen so!
Es tut schrecklich weh zu erfahren, dass das so geliebte Baby keine Chance hat, auf ein Leben nach der Geburt. Umso trauriger ist es wenn Kinder vor ihren Eltern gehen müssen...
In diesem Moment steht die Zeit still.
Alles andere um dich herum rauscht einfach so vorbei....du bist in Gedanken und musst nur noch daran denken...die Emotionen sprudeln über.
Viele Menschen glauben, dass eine Beendigung der Schwangerschaft ihren Leidensweg, ihre Trauer verkürzt. Das denke ich nicht. Egal, für welchen Weg man sich entscheidet, der Schmerz, der Verlust und die Trauer werden groß sein.
Egal was wir tun, es gibt kein Zurück. Man kann nicht mal schnell den Zeiger zurückdrehen und alles ungeschehen machen, leider.
Der Traum von einem gesunden Kind platzt wie eine Seifenblase.
Bricht man die Schwangerschaft ab, verpasst man womöglich die wertvollen Momente, die Geschenke, die links und rechts des Weges warten. Ein Abbruch beendet die Schwangerschaft und auch den Weg. Was bleibt, ist die Trauer, der Verlust und häufig auch Schuldgefühle.
Die Schwangerschaft fortzusetzen, hält viele besondere Momente bereit, innige Momente mit dem Kind, mit anderen Menschen, die von unserem Kind berührt werden. Auf dem Weg, den man geht, zeigen sich neue Chancen, Erkenntnisse und was ich ganz wichtig finde: eine bedingungslose Liebe. Vertrauen und Hoffnung. Und auch Glück.
Wenn man gerade die Diagnose erhalten hat, kann man sich nicht vorstellen, wie man die nächsten Wochen und Monate überstehen soll. Man kann sich nicht vorstellen, "was einem das alles bringen soll". Es ist auch ganz gewiß kein leichter Weg, da gibt es nichts schönzureden - aber der andere, also ein Abbruch, ist es auch nicht. Es gibt in dieser Situation keinen "leichten" Weg.
Die Schwangerschaft fortzuführen, sein Kind geborgen im Bauch weiterzutragen, ist aber zumindest ein friedlicher, ein reicher Weg. Man kann bewusst die Zeit mit seinem Kind gestalten. Das Hier und Jetzt versuchen zu genießen und für alle Zeit im Herzen und in der Erinnerung zu speichern. Man kann die Geburt vorbereiten und eine Atmosphäre schaffen, wie man sie sich wünscht für die Geburt des Babys. Und für die Zeit danach.
Wenn das Baby dann gestorben ist, hinterlässt es eine große Lücke in unserer Mitte, in unseren Herzen.
Aber wir haben dann einen reichen Schatz an Erinnerungen, Erinnerungestücken und besonderen Momenten, auf den wir für immer zurückgreifen können. Manchmal haben wir auch ganz liebe Menschen dazugewonnen, die wir wohl sonst nie getroffen hätten. Wir werden unser Kind und all das Schöne, was es in unser Leben gebracht hat, niemals vergessen. Und wir werden voller Liebe und in Frieden - wenn auch mit der Trauer im Herzen - auf das kurze Leben unseres Kindes zurückblicken.
Quelle: krankes-baby-austragen.de (Forum)